Quamar

Quamar

Soo.... dann hab ich mir mal die Quamar's angeschaut.
Quamar selbst hat eine deutlich längere Geschichte als man vermuten würde, eng verwandt mit den Fiorenzato CS aber auch Fiorenzato MC firmierte das Unternehmen zuerst noch unter Fiorenzato MS - wechselte dann aber vernünftiger Weise den Namen.

Seither hat sich allerdings auch in der Produktion viel getan - aus dieser Zeit stammte noch die Fiorenzato MS T48 die damals schon wegen dem stylischen Aussehen aber auch dem guten Preis-Leistungsverhältnis, Kult Status erreicht hatte.

T48
Diese ist auch die einzige Mühle, die nach wie vor so Produziert wird, inzwischen heißt die nur eben Quamar T48.
Auch wenns sicher eine hübsche Mühle ist, interesieren wir uns natürlich deutlich mehr für die Direktmahler.

Die M80E ist ja als großer Mazzer Mini E Konkurent schon lange bekannt - tatsächlich aber sicher nicht die einzige interesante Mühle aus dem Haus - im Gegenteil, ich habe mir das ganze Sortiment angeschaut - und alle haben Ihre Berechtigung in dem Segment.
Die da wären:
Alle

von Links nach Rechts:
Quamar Q13Coni - 71mm konsiches Mahlwerk (800Watt)
Quamar Q13 - 75mm Scheibenmahlwerk (580Watt)
Quamar M80 - 63mm Scheibenmahlwerk (420Watt)
Quamar Q50S - 54mm Scheibenmahlwerk (200Watt)
Quamar Q50E - 54mm Scheibenmahlwerk (200Watt)

Wie man schon sieht, geht auch Quamar generel den Weg, einen Trichter vor die eigentliche Mühle zu setzten, um keine Streuung zuzulassen - nun es funktioniert.
Die allgemeine Steuerung der Timer ist bei allen Mühlen gleich - (ausser der Q50S)
Die Q50E hat "nur" zwei Timer (eben für eine oder zwei Einheiten)
DSCN4703
Alle anderen drei - für eine dritte Einheit
DSCN4716

ob man das wirklich braucht sei mal dahingestellt - persönlich bin ich von den "dreier" Siebträgern etc. wirklich nicht überzeugt, aber zumindest ist es kein Fehler auch eine dritte Menge Programieren zu können.
Bei den Tasten selbst reicht ein kleines berühren um diese auszulösen - also keine wirklcihen Druckknöpfe.
Die Menüführung ist immer die Selbe, durch längeres Drücken auf die Manu-Taste kommt man eben ins Menü, der erste Punkt ist hier immer
1ZeitEins

12Zeit_dosis

2Standby

3Eigenlabel

4Helligkeit
 

Die Q50S ist als kleine "Sparmühle" hier ein wenig einfacher konzipiert:

Q50E

Ohne große Elektronik schlicht mit einem Auslöseknopf an der Unterseite.

Q50SII

solange der gedrückt ist, läuft die Mühle...



Schauen wir uns mal die "nüchternen Daten" der Mühlen an:
 

  Breite Tiefe Höhe Kg Mahlscheiben dez. Dauer 1 Porti Watt ca.Preis €
Q13 Coni 22 22 54 17,5 71mm 68 2,2sek 800 1059
Q13 Scheibe 22 22 54 13,5 75mm 72 3,4sek 580 798
M80 17 29 45 10,5 63mm 72 5,6sek 420 490/480
Q50 15 24 42 7,5 54mm 72 10sek 200 390/350

 

Was hier gleich auffällt, ist die relative gemessene Lautstärke - Ich kann dazu nur sagen, dass sich eine Quamar M80 - subjektiv gesehen - leiser anhört als z.B. eine Q50 - oder auch leiser als die Mazzer, die wir mit 70db gemessen haben - ist eben nur eine eher laienhafte Messung mit Smartphone...
Die Höhe M80 und Q50 Mühlen hier ist immer mit 250g Hopper gemessen.

Die Mahlgradeinstellung...
Bei der Q50 und der M80 haben wir hier (leider) eine Rasterung

RasterungQ50

Die ist zwar bei beiden Mühlen sehr fein gehalten - aber eben vorhanden.
Während Sie bei der M80, nur einen kleinen Kritikpunkt darstellt - schlicht, weil sie hier durch die größeren Mahlscheiben, Durchmesser und Halter, weniger ins Gewicht fällt, fällt die bei der Q50 schon mehr ins Gewicht.
Tatsächlich hatte ich bei beiden Mühlen keine großen Probleme die dann tatsächlich dementsprechend einzustellen - kann mir aber gut vorstellen, dass das den einen oder anderen Perfektionisten schon stören kann...

Um es auf den Punkt zu bringen, ist es bei der Q50 ein kleines Problem, bei der M80 ein klitzekleines...

Bei den großen Q13 'ern aber sicher besser gelöst

3

klassisch und stufenlos.

Die Mahlgutqualität ist bei allen Mühlen sehr gut bis herrausragend - streuen tun die Großen aufgrund der Geschwindigkeit (bei der coni, ist man ja fast schon fertig bevor man den Knopf gedrückt hat) etwas mehr, aber im Verhältnis immer noch sehr moderat.

Sonst noch so ein paar Details:
Q50 haben eine einfache Siebträgerauflage:

kleine_Muehle7

Die M80 hat eine Auflage um den Siebträger dann abzulegen,

DSCN4636
und die Q13'er wieder eine einfache - allerdings wird man hier eine echte Ablage, angesichts der Mahlzeiten kaum ernsthaft vermissen
silber1

 

 

Zum Subjektiven Teil/zur Bewertung:
Um sich ein Bild zu machen wo man die jeweiligen Modelle genau einordnen kann versuche ich die mal gegen die Alternativen in der jeweiligen Klasse einzustufen:
Beginnend mit der Kleinsten:

Die Q50 reiht sich wohl am ehesten in die Klasse des oberen Mittelfeld ein, sprich als direkte Konkurrenz zur

Hier muss man aber gleich mal sagen, dass die Vergleiche hinken, da die Quamar Q50 schlicht die größeren Mahlscheiben hat.
Die Quamar ist etwas teurer als die Anderen, auch bietet die E-Version als einzige hier zwei Timer.

Verarbeitungstechnisch ist die Macap hier vorn - die Compak leicht unter der Quamar, Eureka schon deutlich drunter, und die BB005 klar abgeschlagen.

In Sachen Bedienerfreundlichkeit geht die Krone an die Quamar, eben wegen der zwei Timer. Dahinter folgt die M2D mit dem intelligentem Timer, dann die Eureka und die Compak mit dem leicht ausschaltbaren Timer - die BB005T hat noch einen Timer, während die M2M und die BB005M ohne Timer hier das Schlusslicht bilden.

Mit der Mahlgradeinstellung dreht sich das Bild - BB005 & Eureka stufenlos und über eine Schnecke hier am Besten, Compak stufenlos - allerdings direkt am Mahlscheibenhalter, fusselig... Dann die Q50 eben gerastert aber noch recht fein, Schlusslicht ist hier die M2 mit der etwas gröberen Rasterung.

Nun zur Streuung: Hier ist die Quamar mit der Compak wieder unangefochten am saubersten. Etwas schlechter schneidet die M2 ab - BB005 und Eureka können nach Abhängigkeit der Bohnen schon manchmal etwas Sauerei hinterlassen.

Beim Aspekt der Mahlgutqualität geht der Punkt aber an die Q50 - während ich bei den Anderen keine eindeutige Rangfolge vorgeben kann/möchte, ist diese hier doch einen Schritt weiter als die anderen Geräte.

Unterm Strich reiht sich die Quamar aber ganz gut in das Bild ein - grob kann man sagen, wer bereit ist etwas mehr auszugeben, bekommt auch etwas mehr dafür.

Hörprobe dann mal hier: Klick!

Die M80E gehört aber zur Oberklasse, direkte Konkurrenten hier sind die Beiden:


Hier tu ich mich bei der Einordnung etwas leichter - Die Mahlgutqualität und damit auch das Ergebnis in der Tasse stehen hier sehr nah beianander, objektiv hat die Mazzer mit 64mm Mahlscheiben die Nase knapp vor der Quamar mit 63mm Mahlscheiben, etwas abgeschlagen die M4D mit den 58mm. Subjektiv würde ich mir aber nicht zutrauen hier einen Unterschied zu schmecken - selbst wenn, dann aber nur unter der Bezeichnung "anders" nicht unter "besser oder schlechter".

Verarbeitungstechnisch bildet die Quamar aber das Schlusslicht - die hochgelobte Mazzer punktet hier mit nahezu perfekter Verarbeitung (egal ob A oder B Variante), die Macap knapp dahinter - vorwiegend wegen den manchmal fransigen Kunststoffelementen. Quamar ist durchweg gut verarbeitet - aber eben selten 100% perfekt. Hier muss man dennoch hinzufügen, dass die Quamar in diesem Punkt sicher nicht schlecht ist, die anderen zwei Mühlen legen die Messlatte aber schon sehr hoch.

Bezüglich der Bedienerfreundlichkeit sind wir ebenfalls annähernd auf einer Stufe. Während die Elektroniken von Mazzer und Quamar ähnlich zu bedienen sind, geht Macap andere Wege. Was nun aber besser/schlechter ist hier reine Ansichtsache. Schöner gemacht ist das auf jeden Fall bei der Quamar und der Macap - das Display bzw. die Ansteuerung der A Version aber auch die einfachen offenen Potis der B Version kann man vielleicht noch als Homage an die frühen Achtziger ansehen - ansonsten wirken sie aber mit dem Charme der alten C64 Brotkasten-Technologie eher antiquiert.

Die Mahlgradeinstellung verdreht das Bild... Die Macap hat hier klar die Nase vorn, mit der stufenlosen Micrometerschraube ist ein exaktes Einstellen selbst für Perfektionisten kein Problem. Die Mazzer ist wenigstens stufenlos - allerdings notgedrungen so schwergängig, dass kleinere Verstellungen schon manchmal zur Geduldprobe werden. Wie erwähnt sehr fein aber eben Rasterung bei der Quamar...

Bei Streuung wirds genau andersrum... Klarer Punktsieg für die Quamar - sehr seltene und wenn, dann minimale Streuung. Die Mazzer streut bei manchen Bohnen ein wenig mehr. Die Macap kann hier bei manchen Bohnen zur Dreckschleuder werden - bei anderen aber kein wirkliches Problem.

Ein Argument ist hier dann aber wohl der Preis, die Mazzer sind einfach unverschämt teuer (ich erwähn mal, dass das sicher nicht an den Händlern liegt - auch nicht am Produktionsaufwand - Mazzer lässt seinen Namen einfach gut bezahlen).
Die Macaps sind moderat aber sicher nicht günstig. Und Quamar? mit 200€ Preisunterschied (in der Polierten Variante) zur Mazzer und immer noch 85€ zur Macap schon ein größeres Argument.

Hier wäre das Fazit wohl, dass die Quamar mit Abstand das beste Preis/Leistungsverhältnis hat. Der Aufpreis zu den anderen Mühlen kann objektiv kaum begründet werden - wem allerdings  ein "wenig mehr Optik & Haptik" das Geld wert ist, der darf auch zu den anderen greifen. Falsch macht man damit nichts.

Eine Hörprobe der M80 findet sich hier: Klick!

Die Q13S Ist nun schon in der , nennen wir es mal - Überklasse.
Richtig große Brummer - höchste Klasse der Scheibenmühlen.

Hier mal als direkte Konkurenz:

Bei dem Vergleich wird sich vermutlich erstmal eine Frage auftun... warum die Super Jolly als Vergleich? Während die Mahlscheibengröße und die Leistung derselbigen, kaum an die anderen herankommen dürfte, ist der Preis wesentlich höher...
Schlicht und einfach, wo soll die Super Jolly denn sonst hin? Mit anderen Mühlen in dem Preissegment der Jolly kann die sich kaum messen...

Mahlgutqualität: Hier sind die MXD mit 74mm und Q13 mit 75mm nahezu identisch - während die Casadio und die Jolly "nur" 64mm Mahlscheiben haben - defakto schafft es die Casadio allerdings deutlich besser als die Jolly mit der Grundlage so viel zu erreichen.
Oder anders - rein subjektiv - Q13 und MXD haben die Nase vorn - Casadio nur knapp dahinter - Jolly abgeschlagen.

Bei der Verarbeitung gilt aber wieder die einfach makellose Verarbeitung der Mazzer und der Macap als Parademaß. Die Casadio ist an und für sich zwar ebenfalls annnähernd perfekt verarbeitet, aber eben mit einen großen Kunststoffanteil nicht ganz so wertig. Die Q13 fällt hier wieder auf dem letzten Platz - auch wie vorhin, nicht weil die schlecht verarbeitet wäre, sondern weil die anderen einfach die Latte sehr hoch hängen.

Bedienerfreundlichkeit - natürlich kann hier nur die Casadio ganz oben stehen, mit der intelligenten Elektronik, dem Zusammenspiel der Mahlgradeinstellung mit der Mahlzeit - und dem großen Display ist sie hier unerreicht. Die drei anderen wieder auf einer Stufe - gilt ähnlich wie der Vergleich oben, Macap geht auch hier seinen eigenen Weg, aber schlechter/besser ist dabei einfach subjektiv.

DIe Mahlgradeinstellung sieht hier wiederum - wie vorher angedeutet - etwas anders aus. Casadio hat hier zwar wohl die Nase vorn (Einstellung über Schnecke, mit digitaler Anzeige), dann wieder die Micrometerschraube der Macap, die ein sehr exaktes verstellen ermöglicht. Quamar und Mazzer haben dann wieder das gleiche System, allerdings lässt sich der Mahlscheibenhalter der Quamar deutlich einfacher und "ruckelfreier" verstellen - reicht um die Mazzer hier auf den letzten Platz zu verweisen.

Streuung: Eine klassische Streuung gibts in dem Segment eigentlich kaum mehr... allerdings eine andere Art der Streuung. Durch die Mahlgeschwindigkeit haut es das Mahlgut der Macap so heftig raus, dass zum Teil wieder Mahlgut aus dem Siebträger rausgeflogen kommt. Punktabzug...
Dahingegen hat die Casadio durch den "Flapper" und die Rutsche das sauberste System. Ist hier an erster Stelle... Die anderen Zwei - Mazzer und Quamar, funktionieren auf die gleiche Weise mit dem Trichter - und auch mit dem gleichen Ergebnis - bei wenigen Konfigurationen ein wenig sauerei - im Großen und Ganzen aber stressfrei - Mittelfeld in der Auswahl.

Hier hat die Mazzer im Fazit verloren, allein der hohe Preis, drückt die Mazzer gegen andere Konkurenten, mit denen sie es eigentlich nicht aufnehmen kann (z.b. Ceado E37S, Mahlkönig K30)... die anderen Drei haben aber ihre Begründung:

  • Qualität und Sauberkeit: Quamar
  • Optik und Verarbeitung: Macap
  • Intelligente Technik und Bedienerfreundlichkeit: Casadio


Eine Hörprobe der Q13S gibts da: Klick!

Kommen wir zum letzten Schlachtschiff, der Q13 Coni.
Mit Vergleichsmöglichkeiten wird's aber nun dünn. Eine 71mm konische Mühle zu einem Preis von nur knapp über 1000€...
Dünnes Feld... Mir würde nur die Fiorenzato F63EK einfallen, die allerdings selbst zu Zeiten, in denen ich mit Fiorenzato zufrieden war, aufgrund der hohen Streuung aus dem Rahmen fiel... Streuung wäre hier aber untertrieben....
Alle anderen Mühlen in der Klasse sind ca. 30-50% teurer.

Die Quamar Q13 Coni hingegen streut so gut wie gar nicht.

Von daher einfach mal kurz: Super Konische für den schmalen Geldbeutel!


Nachtrag, 16.03.2016.

Inzwischen werden alle Quamarmühlen (ausser der Q50S natürlich) mit neuer Tastatur, also Drucktasten statt der Sensortasten ausgeliefert.

IMG_2727

 

Nachtrag zum 4.4.2016

Die Quamar Q50S wird ab sofort mit manuellem Timer ausgeliefert:

S-IMG_3666

Der Timer wird hier eingestellt - trotzdem wird über den Siebträger der Bezug ausgelöst, und stoppt dann eben nach der voreingestellten Zeit.

Wenn der Siebträger weggenommen wird, bevor der Timer zu Ende läuft, stoppt die Mühle sofort - wenn nun der Auslöseknopf wieder betätigt wird, fängt der Timer wieder von Vorne an.

Zur Erkläreung, z.B. Timer ist auf 10 Sekunden eingestellt:
1.Fall Siebträger wird gegen den Auslöseknopf gedrückt - Mühle mahlt 10 Sekunden und stoppt dann.
2.Fall Siebträger wird gegen den Auslöseknopf gedrückt - Mühle mahlt, nach 4 sekunden wird der Siebträger zurückgenommen - Mühle stoppt sofort. Wird nun der Siebträger wieder gegen den Auslöseknopf gedrückt, mahlt die Mühle wieder, wenn nicht vorher der Siebträger wieder zurückgenommen wird, volle 10 Sekunden.