Macap MXD oder Casadio Enea on Demand

Aus der Kategorie, Mühlen können gar nicht zu groß sein, gehts Heute mal wieder um zwei richtig große Brummer die ich vorstellen möchte.
Insbesondere die Casadio Enea on Demand ist meiner Ansicht nach einfach noch etwas zu unbekannt...

Es geht konkret um diese Zwei:



Links die Macap MXD, rechts die CASADIO.
Auch wenn die Casadio ENEA auf diesem Foto schon recht klein aussieht, kann man die wohl kaum als klein Bezeichnen - sieht nur so aus weil die Macap so groß ist.
Hinsichtlich der Wertigkeit auf den Ersten Blick mag man zwar sagen, dass die Casadio eben ein bisschen mehr Plastik an sich hat, aber so wirklich billig will sie deshalb auch nicht aussehen.
Der erste Eindruck lässt die Casadio nur etwas moderner wirken, die Macap eher klassischer.

Von Hinten verstärkt sich der Eindruck sogar noch etwas - links die kantike Casadio, rechts die runde Macap.
Hier sieht man übrigens auch, dass auch wenn die Macap tatsächlich auch live deutlich größer wirkt, die Casadio zumindest vom Korpus her, die Größere ist.
Was auf den Bildern täuscht, in Natura aber schnell klar ist, auch beide Mühlen haben einen masiven Metalkorpus lediglich die Anbauten, bei der ENEA der Schwarze Teil, sind Kunststoff.

Zu den Einzelheiten:

Die MACAP hat eine einfachen Kunststoffteller als Auffangbehältnis. Dieser wird mit einem Loch, welches in einen Gummistift an der Mühle greift fixiert.
Kaum erwähnenswert, wenn die Casadio hier nicht gleich mal punkten würde:



Der gesamte Auffangbehälter ist hier schon mehr eine Schale, die mit zwei Magneten an der Mühle hält.

An der Rückseite ist der Behälter mit einem Metallplätchen ausgestatten - ansonten würde das mit den Magneten ja auch schlecht funktionierern.
Eigentlch eine Kleinigkeit, und nun wirklich nicht als großer revolutionärer Schritt zu bezeichen, aber doch eine pfiffig Sache.

Der Bohnenbehälter der Casadio sitzt quasi auf einer festen Kunstoffplatte, die mit einer Handschraube n der Mühle befestigt wird. Natürlich aber mit Schieber verschließbar, und auch gefüllt abnehmbar.

Klassische Lösung bei der MACAP. Der Behälter ist rund und muss ins runde Loch - kann mittels Schraube fixiert werden. Ebenfalls natürlich verschließbar.
Zur Bedienung, wie alle Macap direktmahler haben wir nur einen "Knopf" zur einstellung, direkt über dem Display.

Durch kurzes Drücken kommt man jeweils zum nächsten Punkt, Einzelne Dosis -> Doppelte Dosis


doppelte Dosis -> Dauermahlung

Nach der Einstellung wird mit dem Siebträger gegen den Roten Knopf innerhalb der Halterung gedrückt, und schon läuft der jeweilige Timer an (bzw. im Dauerbetrieb, ebensolange wie der Siebträger gegengehalten wird).
Wird der Knopf über dem Display länger gedrückt kommt man in das Menü, bei dem man durch drehen (!) des Knopfs, die Zeiten und Sprache einstellen kann, den Einheitenzähler aufrufen, und auch den Dauerbetriebsmodus ganz ausschalten.
Die Steuerung ist schon innovativ, aber eben von jedem Macap Direktmahler-Modell (ausser der M2...) bekannt.



Die Casadio geht bei der Steuerung einen anderen Weg. Während die sehr bekannte Casadio Istantaneo noch berüchtigt für eine sehr ... sagen wir mal interessante Einstellung war, ist die "neue" Casadio genau das Gegenteil. Die Ansteuerung ist schlicht intuitiv. (Zum Glück die Bedienungsanleitung ist noch sehr "Branchentypisch").

Großes Hellblaues Display, mit vier bezeichneten Knöpfen.
(die Knöpfe sind übrigens verchromt. was da auf dem Foto zu sehen ist, ist mein Spiegelbild...)
Oben steht die Mahlgradeinstelung, rechts und links über den Portionstasten, die Timerzahl in Sekunden.
Ein Druck auf die beleuchtete "Einer" Taste, und der einer Timer läuft ab - genauso wie beim Zweier.

Lange auf die kleine Taste zwischen der einen Tasse und dem Minus und man kann den Timer für eine Portion mittels - und + Einstellen, druck auf die Bezugstaste und man ist wieder im Betriebsmodus.
Für die zweier Portion gilt natürlich das selbe auf der anderen Seite.

Für den Zähler muss man die Mühle ausschalten und beim Einschalten die jeweilige Taste drücken - aber wer braucht den schon....
Lt Anleitung wäre ein Dauerbetrieb durch langes Drücken einer Bezugstaste möglich. Funktioniert aber so nicht, Tatsächlich kann man aber nach dem Betätigen einer Bezugstaste, den Bezug jederzeit durch nochmaliges Betätigen stoppen.
Auch ne elegante Lösung (die Knopfe geben ein ganz leises Klick von sich, und sind haptisch einwandfrei macht schon fast spaß drauf rumzudrücken).

Die Mahlgradeinstellung

Bei Macap eine aussenliegende Micrometerschrauber bzw. Schnecke, die die in das Zahnrad greift, welche die Mahlscheibe verdreht.
Einfache aber effiziente Lösung - um sehr exakt einstellen zu können, aber eben größere Verstellungen auch gern "nervig" werden lässt.
Ähnlich bei der Casadio

Auch wenn die Schnecke nun innerhalb der Maschine liegt, ist die Bedienung erstmal die gleiche. Durch drehen des Rades, wird der Mahgrad eingestellt.
Aber nun kommt "der Clou".

Bei der Casadio Verändert sich nicht nur der Mahlgrad, sondern gleich auch die Timer in annähernd richtigem Verhältnis, drehe ich die Mühle z.b. feiner, stellen sich die Timer automatisch hoch.

Bei Mahlgrad "9.5" steht mein einer Timer bei 5,2sek. (zweier bei 8,2sek)

Bei Mahlgrad "8.5" (also feiner) ist mein einer T. bei 5,4 Sekunden (Zweier bei 8,6sek.)

und bei Mahgrad "8.0" bin ich automatisch bei 5,5 Sekunden (bzw. 8,8sek. beim Zweier).

Das System ist nicht neu (man merkt das Casadio zu Cimbali gehört) aber bei einer Mühle der Preisklasse nicht wirklich zu erwarten.
Das erstaunliche (zumindest für mich) ist das dieses System auch recht präzise Funktioniert, jedenfalls definitiv präzise genug für die tägliche/wöchentliche Einstellungsänderung.

Zu den anderen Punkten.
Totraum, die Macap dürfte einen Tick mehr haben, schlicht auch durch die größeren Mahlscheiben. Insgesamt aber bei beiden im Verhältnis zur Mühlengröße als sehr gut einzuschätzen.
Mahlguthomogenität, ebenfalls bei beiden Mühlen "Optimal" keine Abweichung zu erkennen oder zu merken. (ist aber in der Klasse auch zu erwarten).
Klumpen bei beiden nix zu sehen.
Geschwindigkeit, bei unserem Test (Gran Crema, mit R58) haben wir für eine 20 sekundigen Bezug 3,7 (!) Sekunden bei der Macap benötigt, 5,1 Sekunden bei der Casadio. Punkt für Macap.
Streuen tun ebenfalls beide erstmal kaum - die Casadio eigentlich gar nichts. Bei der Macap fast nichts - allerdings ist der Auswurf so schnell, dass insbesondere beim Zweier allein durch das sehr schnell rausfliegende Mahlgut auf das schon im Siebträger berfindliche Mahlgut  ein wenig rumgekrümmelt wird.
Und Geräuschpegel.
Dazu wieder mal ein kleines Video,

Macap (Klick mich)
gegen
Casadio (Klick mich)

Ich weiß nicht wie gut man es erkennen kann, aber während die Macap im schon fast typischen bereich (um die 75dB) erreicht, ist die Casadio mit etwas über 60 dB schon ziemlich leise.

Der vollständigheithalber noch die blosen technischen Daten:

  Macap MXD   Casadio ENEA
Mahlscheiben 75mm 64mm
Mahlleistung 10,8Kg/Std. 6,5Kg/Std.
Gewicht 11Kg 12Kg
Höhe 600mm 510mm
Tiefe 370mm 368mm
Breite 220mm 194mm
Leistungsaufnahme 340Watt 360Watt
Umdrehungen/Minute 1400 ?
Lautstärke ca. 75dB 60dB
Preis bei uns 899€ 749€

 

 

 

Mein Fazit:
Beides ausgesprochen schöne "Dinger". Die Macap punktet mit Geschwiendigkeit, die Casadio mit technischer rafinesse und Lautstärke, tatsächlich sind die Mühlen unterm Strich trotzdem so nah beianander, dass eine Auswahl hier fast nur am persönlichen Geschmack liegt.
Klassisch und Erhaben - oder lieber Inovativ und Extravagant?

 

Das wars...
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Klassische Ansicht