Magister ES/MS 40

Die Magister Sistema Caffè S.r.L beschreibt sich selbst als High Quality Produzent, deren Gewichtung auf eben hohe Qualität und spezielles Design liegt. Nur deswegen habe die 1997 gegründete Firma auch eine so große Erflgsgeschichte hinter sich.
Ihr technisches Personal sei gut ausgebildet und Erfahren weswegen die Magister S.r.l. auch die besten Maschinen der ganzen Welt baut...

Nun soweit die Selbsteinschätung.
Tatsächlich lässt sich erahnen, dass Magister eine Firmengründung war, deren Geschichte bzw. Ursprung eng verwoben mit weit größeren Namen ist. Der Ursprung ist wohl spätestens dann klar, wenn man auf die Inhaberin Roberta Rancilio trifft.
Während nun aber die Firma des Namenvetters, als eine der größten Branchenriesen Weltweit operiert, gehört Magister immer noch zu den eher kleineren Unternehmungen - allerdings mit durchaus respektablen Wachstumszahlen.
Was aber wenn man den Markt ein wenig betrachtet, wohl eher weniger an der ausergewöhnlichen Qualität liegt, sondern mehr an den sehr guten Preisen in der Gastrosparte.
Oder einfacher gesagt, kann man mit ein wenig Fachwissen, nicht behaupten, dass Magister irgendwie herausragende Geräte baut, was Sie aber herstellen zeichnet sich durch ein sehr gutes Preis Leistungsverhältnis aus.

So jedenfalls das Gesamtkonzept der Firma.
Wie man vileicht schon an der Einleitung feststellt, ich habe mir einige Geräte genauer angeschaut - vom Gastrosegment war ich aber dann doch sehr entäuscht, hier soll es aber mal nur um das Semiprofessionele Segment, nähmlich die
MS40 und ES40 gehen.
Was einen natürlcih sofort ins Auge sticht, ist das - etwas andere - Äussere.
Der Erste visuelle Eindruck der Geräte ist schon sehr schön.
So sehen die im Offiziellen Katalog aus:

 

MMS

Als MS40 (Start/Stop)

MS

als ES40 eben mit Elektronik.

In natura sehen die schon ein wenig anderst aus:

ES40Front

bzw. so

MS40front

oder so

ES40FrontII

 

An und für sich ein recht schnuckliges Desing, bei den sehr schönen kleinen Ausmassen wäre hier noch das Potential, eine gute Maschine draus zu machen.
Was aber sofort auffällt ist eben die Abtropfschale, die im Original noch nach ordentlichem Metallgefäß aussieht, sich aber als Kunststoff empupt.

Tatsächlich leider sehr billig wirkendes Kunststoff:

AbtropfschaleI

mit eben einem einfachen Gitter drauf...

AbtropfschaleII

Könnte man schon etwas schöner machen....
Erst recht nachdem der Rest der Maschine schon sehr ordentlich aussieht, und sogar ordentlich gut verbaut ist.
Die Spaltmaße halten sich in grenzen, und sind aber sehr gleichmäßig.

Auch der Blick auf die Brühgruppe sieht sehr ordentlich aus
Bruehkopf

 

Gut verarbeitetes Edelstahl, und komplet abgedeckter Brühkopf. Sauber.
Zur Vollständigkeit die hier eher unspektakuläre Rückseite

Back



Aber kommen wir doch mal zur Technik die dahinter steht.

Aufgeschraubt ist die Kleine schnell - die einzigsten zwei sichtbaren Schrauben befestigen den Deckel.
und der Rest vom Gehäuse ist nur noch gesteckt.

Erste Überraschung, trotz der recht niedrigen Bauweise, (gerade mal 350mm hoch), versteck sich hinter dem Gehäuse ein senkrecht eingebauter Kessel.
Kessel

Dafür eben alle notwendigen Anbauten auf die Seite...
Insbesondere das pressostat ist hier recht interesant verbaut, aber warum auch nicht.

Presso

 
(Pressostat unter dem Expansionsventil).

Dann noch ein Kurzer Blick auf den Kessel.

aufkessel

Für Laien mag das ein wenig unordentlich aussehen, bei genaueren Betrachtung ist es das aber nicht wirklich.
Man sieht die Ausgänge des Wämetauschers zum Thermosyphon der Brühgruppe und das Sicherheitsventil.

Für Profis sieht man aber noch was anderes, oder besser gesagt man sieht etwas nicht...
Die Maschine hat kein Unterdruckventil. (Entlüftungsventil) muss also manuel entlüftet werden.
Finde ich ehrlichgesagt sehr schade, ist ein Teil für ein paar Euro, die inzwischen eigentlich in jeden ausgereiften Zweikreiser gehören.
Dickes technisches Minus.

Zuletzt noch einen kleinen Blick auf die Brühgruppe und die Ventile.
Bruehgruppe

Wie man sieht eine klassische Thermosyphongruppe bei der der Kupplungsring etwas von dem Thermosyphon abgetrennt ist.
Spricht für eine recht kurze Aufheizzeit, bei relativ guter Thermik.

Und das können die auch praktisch.

An und für sich find ich die zwei kleinen Magister schon sehr solide und nett aufgebaut.
In den meisten Details geht Magister hier schon seine eigenen Wege - würde das ganze weder als schlechter noch besser wie die Mitbewerber ansehen.

Robust und Solide, bei z.t. erstaunlich guter Verarbeitung.
Wären eben die zwei dicken Minuspunkte nicht.

Die Abtropfschale wirkt leider absolut deplaziert.
Und ein fehlendes Unterdruckventil ist schlicht nicht mehr Zeitgemäß.
Zum Lieferumfang gehört nur ein Siebträger.

Für die Maschinen spricht hingegen vor allem die sehr schöne, schnörkellose Optik,
und die erstaunlich netten Ausmasse
(Breite 250mm x Tiefe 430mm x Höhe 350mm)


Magister selbst gibt Listenpreise von
1400€ bzw.
1760€ (für die ES40) vor.
Was aber eher utopisch erscheint.

Tatsächlich könnte ich die Geräte dauerhaft im Sortiment halten für Verkaufspreise von

1200€ bzw.
1450€

Das wäre zwar ok, aber eben nur für Geräte die auf dem gleichen Stand sind wie die Mitbewerber - sprich mit Entlüftungsventil -und ordentlich Abtropfschale.

Ich werde mit Magister über diese Punkte nochmal reden, befürchte allerdings das dies nicht zu ändern sein wird.
Trotz der optisch sehr gelungenen Alternativen zum anderen Einheitsbrei - fallen die Geräte wegen diesen gravierenden Punkten bei mir leider durch. Die Konkurenz ist hier einfach zu groß, für solche Mengel.

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