Rocket Appartamento

Die Appartamento ist DA!

Als Rocket Espresso Mitte 2015 die Cellini Classic einstellte, wurde bereits versprochen, dass ein Nachfolger kommt...
Zugegeben, die Classic war nicht der allergrößte Verkaufsrenner - trotzdem fehlte damit ein wichtiger Part im Rocket Sortiment.

Auf der Host im Oktober 2015 war es dann endlich so weit, Rocket stellte die Appartamento vor - Böse Zungen sprachen da noch von der Cellini Light, aber so light ist sie gar nicht...

Neben den regelmäßigen E-Mails von Rocket, die den Release wohl spannend machen sollten, stand nur ein ungefähres Erscheinungsdatum "Frühling 2016" und dieses Bild im Raum:

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Eigentlich noch gar nichts so spektakuläres, tatsächlich "nur" ein weiterer Vertreter der einfachen Zweikreisklasse mit E61'er Brühkopf. Wären da nicht zwei Punkte:

1. Sie kommt von Rocket - und Rocket steht nach wie vor für außerordentliche Qualität, gutes Finish, und statistisch mit ein paar anderen Marken für die kleinste Problemquote
2. Auch wenn das Grunddesign dem allgemeinen "Kubismus" der Branche folgt, machen einzelne Stilelemente wie die auffälligen Punkte an der Seite, die großen Drehräder und das auffällige Manometer die Maschine doch zu etwas besonderem.

Aber der Reihe nach - am 23.03.2016 war es endlich soweit: Einige Paletten von Rocket standen in unserer Ladezone.
Das Besondere: Auf den Kartonagen stand "Appartamento" (Cooper und White).

An einem der stressigsten Tage des laufenden Jahres, hab ich mir dann gleich mal einen Karton geschnappt

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(Ich habe keine Ahnung warum das Bild immer um 90° verdreht hier erscheint - habs mehrmals umgedreht - funktioniert aber nicht...)

Kupfer fand ich irgendwie interessanter - tatsächlich ein Standardkarton in Standardgröße, eben ein Rocketkarton.
Gespannt auf die "Cellini Light" dann gleich mal aufgemacht

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Ok... immer noch der gewohnte Anblick, also nix besonderes...
Zubehörkarton:

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Auch wenns eigentlich wieder der gewohnte Anblick ist, schon was besonderes - irgendwie war ich der festen Überzeugung, dass Rocket bei der Cellini Light, zumindest den Alutamper einspart (wie es sonst so alle Anderen machen und eben den 20 Cent Billigsttamper beilegen).
Aber alles da was man erwarten kann, natürlich zwei Siebträger, Reinigungsbürste, Blindfilter und super wichtiger Kunstoffmessbecher (natürlich Ironie, braucht kein Mensch das Ding...).

Unter der Abtropfschale:

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sogar die Lern CD - und das Original Rocket Espresso Microfasertuch... (nur zur Vollständigkeithalber seis erwähnt...).

nun aber zum Wesentlichen, unter dem Zubehörkarton, ein schwarzer Sack... raus damit:

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und tatsächlich das Erste was anders ist!
Die Schaumstoffteile unter der Maschine sind wesentlich dicker als bei den anderen Rockets, macht den transport vieleicht etwas Sicherer, aber schonmal ein Hinweis, dass da was kleineres als üblich drin ist.

Aber nu endlich raus mit dem Ding!

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Eben große Elemente - dicke Dampf/Heißwasser Drehräder - großes Kessledruckmanometer
Dicke Füße.
Und eben die Löcher an der Seite

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bei denen in dem Fall eben kupferfarbige Punkte herausschimmern...
Der vollständigheithalber ein Blick von Hinten:

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Das Schild ist auch wieder das Gleiche wie bei allen anderen Modellen von Rocket...
On Top die Kunststoffreling:

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einerseits finde ich persönlich die Kunststoffreling sehr gut gelungen, mit dem Spalt innen auch sehr stimmig - andererseits gibt es mittlerweile auch die Edelstahlreling (klick).

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Die Ventile sind klassiche Zugventile eben mit großem Rad

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Rocket Emblem Links unten neben On/Off Schalter und Betriebsleuchte

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Kesseldruckmanometer auf der anderen Seite

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Ein Blick in den Tank zeigt den Kunstofftank mit Flanschsystem und ohne Silikonschläuche,
kleines Detail am Rande auch wenn die Maschine auf großem Stahlfuß geht, ist sie Rutschfest

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Einfach ein schönes Maschinchen

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Aber nu wollen wir mal kucken was drin ist - vier Schrauben, und der Deckel ist ab - ein Blick im Inneren zeigt das, was zu erwarten war:

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1,8ltr. Kessel, nicht isoliert, mit ordentlichem Pressostat - doppelt abgesichertem Sicherheitsthermostat, Sicherheitsventil wird im Fehlerfall in die Abtropfschale geleert.
Nochmal vier Schrauben und das ganze Gehäuse ist ab:

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Auch hier alles da wo's hingehört.
Pumpe (rot) unter dem Kessel, Manifold - also der kleine Weiße Becher, mit Rücklaufsystem und Überlaufauffang. Großes Expansionsventil als Endstück.

Eigentlich bis auf unwichtige Details genau das selbe Bild, das die Cellini Classic vor einem Jahr noch abgeliefert hat. Mal ein Verlgeich mit einer Cellini Premium

vglcellinipremium

Der Kessel war damals noch verzinkt, ansonsten, einfacherers Pressostat, anderes (besseres) Sicherheitsventil, ein wenig veränderte Leitungsführung - das wars.

Ist auch schwierig was sehr gutes noch zu verbessern...

 

Detail am Rande: Die auffälligen Punkte auf der Seite wurden gefertigt, indem eben Löcher im Grundgehäuse geblieben sind und dahinter eine Kupfer oder Weißfarbene Metallplatte gespannt wird:

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Heißt auch recht einfach zu modifizieren, einfach Platte raus und die Löcher sind offen:

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Perfekt für die Ausstellung:

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mit Blick ins Innere... aber natürlich auch in jeder beliebigen Farbe auszustatten... einfach nur eine andere Metallplatte rein...

Kaffee machen kann man mit dem Gerät natürlich auch - typischer Sound einer Vibrationspumpe, nicht auffällig leise aber auch nicht laut, ordentliche Temperaturstabilität etc.

Noch kurz die technischen Daten, und hier liegen die Stärken des Geräts:

Höhe: nur 360mm (!)
Breite: nur 274mm (!)
Tiefe: 430mm (normal)

1400Watt Nennleistungsaufnahme
1,8ltr. Kupferkessel
Ulka Pumpe
Matter Pressostat.

 

Fazit;

Ein Grundsolider Zweikreiser - mit E61 und ordentlichem Innenleben.
Die Optik des Geräts ist schon sehr ansprechend. Das Finish Rocket-spezifisch, sehr gut.
Die Größe des Geräts in der Klasse einmalig, richtig schnucklig.

Vor allem ist die Appartamento aber eine klare Kampfansage, an vergleichbare Geräte wie z.b. der Bezzera Magica, der qualitativ schon lange abgehängten ähnlichen Geräte von BFC, Isomac, VBM, etc. sowie der überteuerten Mitbewerber von ECM.
Keine spektakuläre Neuerscheinung und auch keine wirklcihe Cellini "light" weil eben doch alles dran ist, was dran gehört.
Nur die "Extras" der wesentlich teureren Cellini Plus V3 (PID und Kesselsiolierung) wurden eingespart, kleineres Gehäuse drumgebaut und ein künftiger Topseller ist geschaffen!

Im Wesentlichen ein weiterer Vertreter einer recht großen Klasse, der vornehmlich mit Äußerlichkeiten, also schickem Design, und kleiner Baugröße sowie sehr gutem Finish, für einen ordentlichen Preis, punktet.