Hier gehts mal um den direkten Vergleich der
Casadio Istantaneo
Der Macap M4D
Und der Mazzer Mini (in dem Fall A)
Fangen wir also mal mit der bekanntesten, der Mazzer an.
Ordentliches Druckgussgehäuse, wahlweise poliert oder schwarz.
Auffäligstes Merkmal für einen Direktmahler ist der überdeminsionierte Trichter an der Front,
welcher offensichtlich das Streuen verhindern soll.
Wichtiges Detail ist die Siebträgerablage, die ein "freihändiges" mahlen ermöglicht.
Die Elektronik ist bei der getesteten Version auf dem Trichter positioniert.
über das Bedienfeld kann man genau zwei Sachen einstellen... Mahdauer Einzel und Doppelportion.
Hinten auf der Mazzer ist das Firmenlogo - bei uns immer gelabelt für Rocket - angebracht.
Vorne ist ein loses Tablet, welches den streuenden Kaffee auffangen soll - praktisch streut die Mühle kaum,
und was daneben geht, trifft auch fast immer das Tablet.
es wird z.T. unter die Mühle geschoben, und sitzt dann auch Bombenfest.
Ansonsten gibts bei der Durchgängi sehr gut gefertigten Mühle noch das "Typische" Stäbchen das bei der
stufenlosen Mahlgradverstellung sehr hilfreich ist
Klassisch wird bei der Mahlgradverstellung der obere Mahlscheibenhalter gedereht, was bei sehr kleinen
Justierungen auch immer mal wieder nervig sein kann.
Dafür sind größere Verstellungen, schnell gemacht.
Der An/Ausschalter ist ein einfacher Wippschalter.
und der vollständigkeithalber noch eine komplette Rückansicht.
Weiter gehts mit der Macap M4D
Sie kommt ebenfalls im schweren Druckgussgehäuse an, ist insgesamt aber
deutlich klassischer Aufgebaut.
Zwar hat sie keinen Trichter, aber die tiefliegende Nase verhindert die Streuung
ebenso effizient wie die Mazzer, nur ein wenig mehr Klümpchen...
Die elektrischer Timersteuerung ist hier unverkennbar an der Front.
Ich will schon fast "Macap-typisch" sagen, wirds hier aber wieder pfiffiger.
Durch einen einfachen Druck auf den Knopf oberhalb des Displays lässt sich von
"dauernder Dosis" , "einzelner Dosis" und "Doppelter Dosis" umschalten.
Betägtigt wird die Mühle dann letztendlich aber mit dem Siebträger, an dem unten
angebrachten Knopf.
Bei längerem Drücken des Steuerknopfes auf dem Display kommt man in den Programiermodus,
und hier kann man zwischen den einzelnen Einstellung durch drehen (!) des Steuerknopfes wählen.
neben den Timern für ein + zwei Einheiten kann man einen internen Zähler anzeigen lassen,
oder den "Dauerbezugsmodus" ganz ausschalten.
gaaaanz wichtig man kann hier auch die Sprache ändern...
die geteste Version ist leider nicht Stepless, alle unseren neuen sind aber nun Stufenlos,
und können sehr genau und präzise an zwei Flügelmuttern eingestellt werden.
Bilder folgen...
Ebenfalls besitzt die Macap einen kleinen Teller zum Auffangen des "verstreuten Mahlguts".
Auch hier wird er unter die mühle gestezt und sitzt dann bombenfest.
Das Firmenlogo befindet sich ebenfalls an der Hinterseite. Sieht deutlich wertiger
aus, als es auf den Fotos rüberkommt.
Und der Ein/Ausschalter ist auch hier ein einfacher Wibschalter allerdings mit
Spritzschutz.
Ebenfalls noch ein Blick auf den entzückenden Rücken...
Zum "Eumel" der Casadio.
Während die anderen zwei Mühlen eher als Semi-Proffesionelle Mühlen, die
gern als zweit Mühle im gewerblichen Gebrauch gelten, ist die Casadio eine Mühle
die hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit eine echte Gastro ist, die
es aber dank herrausragender Eigenschaften auch ins Semi-Proffesionelle Segment
geschaft hat.
Das Gehäuse ist erstmal ein sehr "interesanter" Mix aus Kunststoff und Edelstahlblech:
viele kleine Details sind zu erkennen... nämlich ein Mix aus Schrauben und Nieten...
Die Mahlgradeinstellung funktiniert hier ebenfalls über eine Schnecke an einem Rad.
Sehr exakt einstellbar - aber für größeres Verstellen, kann man auch mal ordentlich Kurbeln.
Jeder der zwei Bezugstasten hat zwei seperate Timer. Z.B. der einer Bezug hat einen
T1 was die feineinstellung ist. erreicht man durch simples Drücken auf +
(beim zweier ementsprechend -)
Soweit so gut... die Grobeinstellung ist aber etwas schwieriger zu erreichen.
Mühle Ausschalten, um die 5 sekunden Warten (der sehr große Motorkondensator liefert
noch eine ganze Weile strom nach). Dann gleichzeitig 1 und - halten
und Mühle wieder einschalten... schon ist man in T3
quasi der Grobeinstellung des Timers.
Die Zahlen geben übrigens eine Sekunden anzeige wieder T3 sind 10'tel T1 100'stel.
Also in dem Beispiel hier haben wir T1= 20 T3=22 -> 0,2 + 2,2 sek. = 2,4 sekunden.
Nachmahlen geht hier übrigens durch drücken von 1+2 gleichzeitig. Was einen, auch wegen
der Geschwindigkeit, in den Wahnsinn treibt, hat man sich aber daran mal gewöhnt, sehr easy zu
bedinen.
Der auswurf der Casadio ist eigentlich nur eine Rutsche direkt von der Mahlkammer
einfach - simpel, aber absolut effizient.
Kein Streuen - keine Klumpen.
Und das ganze auch noch mit ordentlichem High-Speed.
Der Ein/Ausschalter ist hier ein Elektromagnetischer Wipschalter mit Spritzschutz.
Das heißt praktisch, wenn der Strom aus irgendeinem Grund mal ausfällt, ist die Mühle
erstmal aus, bis man Sie wieder einschaltet.
Sollte zwar kein Kaufkriterium sein, aber zumindest ein Anzeichen dafür, dass auch die Entwickler
von Casadio nachdenken. (in sensiblen Bereichen, sind solche Schalter gerne verbaut)
Die Gute mal von Innen betrachtet zeigt größtmögliche Werkstattfreundlichkeit.
Auch wenn Mühlen in dieser Klasse eigentlich nicht Grundlos den Dienst verweigern.
Man beachte den wirklich dicken Kondesator rechts.
Wenn die Mühle nicht ordentlich steht, merkt man bei ihr auch den ordentlichen Anlaufruck,
den die anderen im Feld natürlich nicht haben...
Jetzt aber mal weg von den "Äusserlichkeiten" hin zu den Inneren Werten.
Erstmal die Mühlen in Aktion,
Die schrille Mazzer:
Hier Klicken wenn das Plug in fehlt (Youtube)
die elegante Macap:
Hier Klicken, ohne Plug in zu Youtube
und das Arbeitstier die Casadio:
Und hier klicken, für das Plugin-lose Youtube Video
Was man sieht ist das die Streuung bei allen dreien kaum vorhanden ist.
Klumpen tut die Macap ein wenig, die Mazzer etwas weniger die Casadio gar nciht.
Von der Geschwindigkeit kamen wir bei den drei Mühlen bei fast gleicher Menge (9g) bei gleichem Mahlgrad
(25 sekunden Auslauf bei 9,5 bar) bei der
Mazzer auf 10,5 sekunden
Macap schaft das in 6,3 sekunden und die
Casadio auf 2,7 sekunden.
Warum die Mazzer bei angeblich gleicher Umdrehungszahl und großeren Mahlscheiben, soviel länger
braucht als die Maccap ist für mich ein Rätsel... aber ehrlichgesagt auch egal. Im Privaten gebrauch, sollte
das kein Argument sein - im gewerblichen sind sowohl die Mazzer als auch die Macap erstmal zu langsam.
Zur Leermenge. Ist ja inzwischen ein Begriff der gerade in der Semiprofesionellen Anwendung sehr
wichtig geworden ist. Eine genaue Messung ist aber nicht möglich, ich habs versucht, jeder Versuch
kostet 30 minuten Zeit, um die Mahlkammern wirklich 100% sauber zu bekommen.
Und trotzdem kommt (nicht nur in abhängigkeit des Mahlgrades) vollkommen unterschiedliche Werte
heraus. Deshalb kann ich nur soviel sagen:
Die Casadio hat tendenziell (für die Größe) wenig.
Die Macap etwas weniger und
die Mazzer am wenigsten.
Die nächste interessante Größe ist der Lärmpegel.
Gemessen (mit dem Smartphone direkt neben der Mühle) im Mittel von 10 Versuchen
Immer der maximale Wert zählte.
Mazzer ca. 70,5 db
Casadio ca. 68 db
Macap 66,6 db
Wobei hier die Casadio am dunkelsten (und damit angenehmsten) klingt,
die Macap schon deutlich heller und
die Mazzer am schrillsten.
Mazzer | Macap | Casadio | |
Höhe* |
47 | 43 | 56 |
Breite* | 17 | 19 | 20 |
Tiefe* | 34 | 31 | 33 |
Nennleistung* | 250W | 240W | 350W |
Umdrehungen* | 1400 | 1400 | n/a |
Mahlscheiben* | 64mm | 58mm | 48mm konisch |
Lautstärke | 70,5 | 66,6 | 68 |
Gewicht* | 10,2 | 8,5 | 10,9 |
Mahldauer/Bezug | 10,5 | 6,3 | 2,7 |
Preis | 649/689€ | 575€ | 599€ |
g/sek* | n/a | 2g/sek | 3,06g/sek |
Bohnenbehälter* | 600g | 500g | 1000g |
* = Werksangabe... (und zum Teil zweifelhaft)
ACHTUNG SUBJEKTIV:
Man kann mir erzählen was man will, auch Mühlen in der Kategorie machen z.t. sehr große Geschmacksunterschiede.
Sehr auffällig ist, dass bei der Casadio der Bezug fast immer besser gelingt, subjektiv empfinde ich den Geschmack immer eintwas Körperlastiger - intensiver.
Das schaffen die anderen zwei einfach nciht - egal was man macht.
Gut zu beobachten ist auch ein deutliches Plus hinsichtlich der Crema, bei der Casadio. Auch bei absolut gleichen Bohnen,
selbst von absoluten Neulingen zu beobachten.
Fazit:
So unterschiedlich die Mühlen sind, eines ist gleich, der Preis jenseits der 550€ tut jedem ein klein wenig Weh.
Der einzigste tröstliche Punkt ist, dass Mühlen in der Klasse dafür ausgelegt sind,
die letzte Mühle einen jeden Anwenders zu werden. Unter normalen Umständen wird keine der drei Mühlen so
schnell den geist aufgeben.
Mit der Casadio holt man sich vielleicht nicht gerade die schönste Dame ins Haus, dafür aber mit den
besten inneren Werten. Keine ist wie diese! Sie ist die erste Wahl, wenn es um die Qualität in der
Tasse geht - an ihre Eigentheiten muss man sich Gewöhnen.
Wenn doch die Optik eine Rolle spielt, und die Casadio auch mit zugekniffenen Augen nicht gefallen
will, der greift zur Macap. Funktionel, super verarbeitet, und eben ein bisschen pfifiger.
Klein dimensioniert und Haushaltstauglich ein Spitzengerät.
Die Mazzer hat ihre Stärken wohl wo anderst.
Sie ist zweifellos sehr schon, und nahezu perfekt verarbeitet. Der Siebträgerhalter
bietet die Möglichkeit des Freihändigen mahlens. Und durch den Trichter bietet sie Klumpenfrei und
Streuungsarm genau das was sie soll.